„Ach, komm mir doch nicht mit Selbstliebe. Als ob man sich wirklich selbst lieben kann!“
Vielleicht kommt dir dieser Gedanke bekannt vor oder ist dir sogar beim Klicken auf den Beitrag durch den Kopf geschossen? Ich möchte heute mit dir über das Thema sprechen und meine Gedanken dazu mit dir teilen.
Schon seit einigen Jahren taucht immer häufiger dieser Begriff auf und ist vor allem in den sozialen Medien zu einer richtigen Bewegung geworden. Eine gute Sache, würde ich behaupten. Die Menschen im Netz haben sich schon mit deutlich schlimmeren Dingen beschäftigt, als sich selbst mehr Liebe zu schenken. Ich bekomme jedoch immer wieder mit: viele Menschen tun sich schwer mit dem Begriff „Selbstliebe“.
Verstehe ich. „Liebe“ ist im allgemeinen schon ein sehr kraftvolles Wort und wird gerne vorsichtig und sparsam verwendet – zumindest, wenn es um echte Gefühle Menschen gegenüber geht. Und jetzt wird auch noch erwartet, dass wir uns selbst lieben? Das dürfte den meisten Frauen schwerfallen, wo wir doch damit aufgewachsen sind, uns selbst zu kritisieren, zu optimieren und klein zu reden.
Du musst nicht "verliebt" in dich sein
Für mich bedeutet Selbstliebe jedoch nicht, dass du in dich selbst „verliebt“ sein musst, dich immer schön finden und jeden Charakterzug an dir feiern sollst. Nein, Selbstliebe bedeutet für mich einen liebevollen Umgang mit dir selbst. Selbstliebe bedeutet, sich selbst zu behandeln wie eine beste Freundin, nicht so hart zu sich zu sein, fürsorglich mit sich umzugehen und auch all die kleinen Macken und Fehler so anzunehmen, weil sie eben dazugehören.
Kannst du deine beste Freundin sein?
Ich finde den Vergleich mit der besten Freundin immer ganz wunderbar: Wenn ich mal wieder kritisch und hart zu mir bin, vielleicht sogar schlimm mit mir spreche (und gerade Worte haben so unheimlich viel Macht), stelle ich mir vor, ich würde nicht mit mir, sondern mit einer Freundin sprechen. Würde ich das selbe sagen? Würde ich genau so denken? Höchstwahrscheinlich nicht. Dann wird mir schlagartig klar, dass ich gerade wirklich nicht gut zu mir bin. Das reicht oft schon aus, um meinen Blickwinkel ein wenig zu verändern und mir dann selbst gut zuzureden, wie ich es bei einer Freundin tun würde.
Ändere deinen Blickwinkel
Und neben all der Kritik und der Selbstoptimierung, die uns den ganzen Tag so viel Wut und Abneigung spüren lassen: Dein Körper sieht vielleicht nicht so aus, wie du es gerne hättest. Er ist vielleicht nicht so sportlich, wie er sein sollte, hat nicht die Form, die man sich vorstellt. Aber er tut das allerwichtigste für dich: Er arbeitet jeden Tag, 24 Stunden, ohne Pause, voll automatisch, damit DU dieses Leben genießen und die Dinge tun kannst, die dir Freude bereiten. Damit du Sonnenuntergänge sehen, an einem heißen Sommertag im Meer baden, und zu deiner Lieblingsmusik tanzen kannst. Na wenn das nicht ein Grund ist, ihm ein wenig Liebe zu schenken?